Zwei ältere Frauen führen ein vertrauliches Gespräch.
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Hilfe bei Suizidgedanken. Das können Sie tun.

Je nachdem wie es Ihnen geht, sind andere Schritte sinnvoll

Suizidgedanken sind nicht immer gleich stark. Die untenstehende Abbildung zeigt das. Man kann Suizidgedanken haben und gleichzeitig diesen Gedanken innerlich etwas entgegensetzen. Dies gelingt manchmal besser und manchmal weniger gut.

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... und lesen Sie unten, was Sie tun können

Ihre Widerstandskraft ist noch gross:

Sie können Suizidgedanken immer wieder «zur Seite schieben».

  1. Nehmen Sie Ihre Suizidgedanken dennoch ernst. Holen Sie sich Hilfe, bevor die Gedanken drängender werden. Je länger Sie warten, desto mehr können sich die Gedanken verselbständigen. Betroffene berichten, dass sie irgendwann alles wie durch einen Nebel wahrnahmen, dass sie nicht mehr klar denken konnten und dass sie keine Kontrolle mehr hatten über ihr Handeln. Das ist gefährlich. Vertrauen Sie sich daher frühzeitig jemandem an.
     
  2. Suchen Sie das Gespräch: Sprechen Sie mit einer vertrauten Person oder einer Fachperson. Gesprächstipps finden Sie hier. Vielleicht fällt es Ihnen leichter, zunächst anonym am Telefon zu sprechen oder eine Nachricht zu schreiben. Die Beratenden der Dargebotenen Hand (Tel. 143 oder www.143.ch) sind auf solche Gespräche vorbereitet. Sie können mit ihnen auch besprechen, wen Sie ins Vertrauen ziehen möchten und wie Sie dabei vorgehen. Hier finden Sie weitere Adressen von Hilfsangeboten.
     
  3. Bauen Sie ein Helfernetz auf: Mit einem Helfernetz finden Sie schneller Unterstützung, wenn es Ihnen schlechter geht. Helfende können Menschen aus Ihrem privaten Umfeld und auch Fachpersonen sein (z.B. Ärztinnen, Psychotherapeuten, psychiatrische Spitex etc.). Stellen Sie diese Helfenden einander vor. Es ist für Helfende gut zu wissen, wer auch noch für Sie da ist, wenn sie selbst mal keine Kapazität haben.
     
  4. Machen Sie einen Sicherheitsplan: Ein Sicherheitsplan ist eine Vorbereitung auf Situationen, in denen Sie nicht mehr klar denken können. Auch wenn Sie den Plan nie brauchen, kann er Ihnen Entlastung bieten.
    Lesen Sie weiter, wie Sie einen Sicherheitsplan machen können.
     
  5. Machen Sie Ihr Zuhause sicherer: Entfernen Sie Dinge, mit denen Sie sich etwas antun könnten. Geben Sie Medikamente einer Person, die sie Ihnen bei Bedarf in der verschriebenen Dosis bringen kann. Wenn möglich, machen Sie Ihr Zuhause gemeinsam mit einer Vertrauensperson sicherer.
     
  6. Treffen Sie in der Krise keine Entscheide, schon gar nicht solche, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. In der Krise ist unser Denken eingeschränkt. Vertagen Sie grössere Entscheide, bis es Ihnen besser geht.
     
  7. Fassen Sie Hoffnung: Viele Menschen, denen es so schlecht ging, wie Ihnen jetzt, haben das überlebt und sind froh darüber. Lesen Sie Berichte von Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben.

Wenn Drang und Widerstand etwa gleich gross sind:

  1. Nehmen Sie Ihre Suizidgedanken ernst. Sie befinden sich in einer kritischen Phase. Es ist wichtig, dass Sie jetzt über Ihre Situation sprechen. Suchen Sie Unterstützung bei einer Vertrauensperson aus dem privaten Umfeld oder bei einer Fachperson, bevor sich Ihre Suizidgedanken verselbständigen und Sie nicht mehr klar denken können.
     
  2. Sprechen Sie über die Suizidgedanken: Konkrete Gesprächstipps finden Sie hier. Vielleicht fällt es Ihnen leichter, zunächst anonym am Telefon zu sprechen oder eine Nachricht zu schreiben. Die Beratenden der Dargebotenen Hand (Tel. 143 oder www.143.ch) sind auf solche Gespräche vorbereitet. Sie können mit ihnen auch besprechen, wen Sie ins Vertrauen ziehen möchten und wie Sie dabei vorgehen. Weitere Beratungsadressen.
     
  3. Aktivieren Sie das Helfernetz oder richten Sie es ein: Falls Sie bereits über ein Helfernetz verfügen: Informieren Sie einige Personen daraus über Ihren Krisenzustand. Wenn Sie noch keines haben. Richten Sie jetzt eines ein: Mit einem Helfernetz finden Sie schneller Unterstützung, wenn es Ihnen schlechter geht. Helfende können Menschen aus Ihrem privaten Umfeld und auch Fachpersonen sein (z.B. Ärzte, Psychotherapeutinnen, psychiatrische Spitex etc.) Stellen Sie diese Helfenden einander vor. Es ist für Helfende gut zu wissen, wer auch noch für Sie da ist, wenn sie selbst mal keine Kapazität haben.
     
  4. Vermeiden Sie Drogen und Alkohol: Drogen- und Alkoholkonsum können Suizidgedanken verstärken. Verzichten Sie in Ihrer aktuellen Verfassung darauf.
     
  5. Sorgen Sie für Ablenkung, Struktur und Kontakte: Wenn Sie etwas Schönes denken oder tun, werden die Suizidgedanken abnehmen. Sprechen Sie jeden Tag mit jemandem. Am Telefon, im Treppenhaus oder draussen im Park.
     
  6. Machen Sie Ihr Zuhause sicherer: Entfernen Sie Dinge, mit denen Sie sich etwas antun könnten. Geben Sie Medikamente jemandem, der sie Ihnen bei Bedarf in der verschriebenen Dosis bringen kann. Wenn möglich, machen Sie Ihr Zuhause gemeinsam mit einer Vertrauensperson sicherer.
     
  7. Machen Sie einen Sicherheitsplan: Ein Sicherheitsplan ist eine Vorbereitung auf Situationen, in denen Sie nicht mehr klar denken können. Auch wenn Sie den Plan nie brauchen, kann er Ihnen Entlastung bieten. 
    Lesen Sie weiter, wie Sie einen Sicherheitsplan machen können.
     
  8. Treffen Sie in der Krise keine Entscheide, schon gar nicht solche, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. In der Krise ist unser Denken eingeschränkt. Vertagen Sie grössere Entscheide, bis es Ihnen besser geht.
     
  9. Fassen Sie Hoffnung: Viele Menschen, denen es so schlecht ging wie Ihnen jetzt, haben das überlebt und sind froh darüber. Lesen Sie Berichte von Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben.

Wenn Suizidgedanken allgegenwärtig und drängend sind:

Sie sind in akuter Gefahr.

  1. Versprechen Sie sich zu warten: Auch wenn Ihr Schmerz riesig ist: Lassen Sie etwas Raum zwischen Ihren Gedanken und Ihrem Handeln. Geben Sie sich ein Versprechen: «In den nächsten 24 Stunden werde ich mir nichts antun. Ich werde es schaffen. Ich habe schon anderes geschafft.»
     
  2. Bleiben Sie nicht alleine: Informieren Sie Ihre Vertrauenspersonen über Ihre akute Krise und sagen Sie ihnen, dass Sie jetzt besser nicht alleine sein sollten. Falls Sie niemanden erreichen können, wenden Sie sich an eine der Adressen, bei denen Ihnen rund um die Uhr geholfen werden kann.
     
  3. Falls vorhanden: Aktivieren Sie den Sicherheitsplan: Falls Sie einen Sicherheitsplan verfasst haben: Jetzt muss er aktiviert werden.
     
  4. Vermeiden Sie Drogen und Alkohol: Drogen- und Alkoholkonsum können Suizidgedanken verstärken. Verzichten Sie in Ihrer aktuellen Verfassung darauf.

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